AND LIFE FLOWS ON WITHIN YOU
AND WITHOUT YOU ...
Erlebnisse, die aus nichts anderem als aus tiefen, die Seele überwältigenden Empfindungen bestehen, sollte man in sich bewahren und alles daransetzen, sie tunlichst nicht zu Gedanken werden zu lassen, die einen dann nicht mehr loslassen und schnell ins Grübeln bringen, wenn man glaubt, unbedingt herausfinden zu müssen, was einem da gerade so Rätselhaftes widerfuhr. Ein wahrhaft törichtes Unterfangen, weiß man doch von vornherein schon allein intuitiv, dass es absolut sinnlos ist, sich über Erfahrungen dieserart den Kopf zu zerbrechen, die sich wesensmäßig jeglicher Konkretion entziehen und aus nichts als absonderlichen Schwingungen bestehen, die einen – wie aus dem Nichts kommend – urplötzlich durchströmen und in ungeahnte seelische Schwerelosigkeit versetzen, so das man glaubt, die Zeit stünde still.
Ein solches Erlebnis, das mit Drogen nun wirklich nicht das Geringste zu tun hat, hatte ich 1967 mit gerade mal Achtzehn zum ersten Mal in meinem Leben in Großbritannien. Ich kann mich praktisch noch an alle Einzelheiten erinnern, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, denn auch mein Körper erinnert sich noch sehr genau.
Als Austauschschüler bin ich in den Sommerferien bei einer Familie in Wales zu Gast, mit der ich viel mit dem Auto durch die Gegend kutschiere – meist über enge, sanft gewundene und von Hecken oder niedrigen, unbehauenen Steinmauern gesäumte Straßen durch idyllisch blühende, weit aus schwingende Landschaften, die mich durch die selbstverständliche Ruhe und Vollkommenheit, die sie ausstrahlen, augenblicklich verzaubern. Und überall, wo wir Rast machen, schallen mir aus offenen Fenstern oder in Kneipen, die am Wegesrand liegen, die Songs von Sgt. Pepper’s Hearts Club Band entgegen, welche die Beatles gerade veröffentlicht haben: „And life flows on within you and without you ...“ – selten in meinem Leben habe ich mich so unbeschwert und leicht gefühlt.
Gerade sind wir bei herrlichstem Sommerwetter am Fuße der Malvern Hills angekommen und beschließen spontan, das Auto für den Nachmittag stehen zu lassen und einen der imposanten, bergartigen Hügel des langgestreckten Höhenzugs zu erklimmen, der sich inmitten einer ansonsten eher flachen, sich sanft wellenden Landschaft so überraschend und fremdartig aus seiner Umgebung hoch in den Sommerdunst erhebt als gehöre er nicht hierher, sondern einer eher fremdartigen und fernliegenden Landschaft an.
Nachdem wir losgegangen sind, finde ich mich nach einiger Zeit mit einem Mal mutterseelenallein an einem baumlosen, stark ansteigenden Abhang wieder, ohne mich bewusst von den anderen entfernt zu haben. Irritiert halte ich inne und schaue mich um – von den anderen fehlt jede Spur. Als ich schließlich benommen nach oben den nicht enden wollenden Berghang hochblicke, kommt der mir wie eine breite Rampe vor, die direkt in den stahlblauen Himmel hinaufzuführen scheint. Wie angezogen klettere ich weiter in die Höhe – die eigentümliche Stille, die mir in Ohren rauscht, und der intensive Duft, den die blühenden Wiesen um mich herum verströmen, animieren mich und geben mir ungeahnten Schwung.
Als ich endlich oben auf der riesigen Bergkuppe angelangt bin und ringsum in die Weite blicke verschlägt es mir den Atem – so voller Anmut und in sich ruhend muss einst das Paradies gewesen sein, fährt es mir durch den Kopf. Vom Anblick überwältigt will ich mich niedersetzen. Aber irgendetwas hält mich zurück. Es ist, wie ich auf einmal bemerke, der vibrierende Strom einer mir völlig unbekannten Energie, der mich urplötzlich durchweht und in der Aufrechten hält. Irritiert halte ich inne, gebe mich dann aber neugierig den weichen, mir völlig fremden Empfindungen hin, die wie im Nu von mir Besitz ergreifen und mich glauben lassen, ich löste mich auf. Innen und Außen verschmelzen zu einer immensen Sphäre, in der ich mich mit einem Mal verwundert schweben sehe – nicht mehr getrennt von den Dingen um mich herum, sondern diese in mir und ich in ihnen.
Und doch, angesichts der Unendlichkeit, die jede Faser meines Herzens durchdringt, fühle ich mich auf einmal winzig klein und letztlich völlig bedeutungslos in meinem Dasein. Und ehe ich mich versehe, ergreift mich ein tiefes Einsamkeitsgefühl und eine abgründige Angst, die mich augenblicklich erstarren lässt, so schutzlos dem eiskalten Nichts ausgeliefert. Gebannt stehe ich da und weiß mir nicht mehr zu helfen – das Herz klopft mir bis zum Hals. Nach einer Ewigkeit aber, wie mir vorkommt, beginnt mit einem Mal meine innere Starre zu schmelzen, erst zögerlich, dann immer rascher, und weicht allmählich der Empfindung absoluter Geborgenheit in den Dingen, die mir Trost und nie gefühlte Ruhe schenkt – ganz eins mit der Natur.
Und meine Seele spannte,
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Das Entgrenzungserlebnis unterm glitzernden Sommerhimmel der Malvern Hills war für mich alles andere als mystisch: so nämlich werden jene sensuellen Erlebnisse bezeichnet, die mit der Empfindung einer Ich-Auflösung einhergehen, im Grunde aber nach Meinung Aufgeklärter nichts anderes bedeuten sollen als einer veritablen Sinnestäuschung auf den Leim gegangen zu sein.
Aber was soll’s? Angesichts der um sich greifenden Sinnverflachung des menschlichen Lebens, das sich besinnungslos von Algorithmen bekochen lässt und die Welt aus den Augen verliert, müssen derartige Erlebnisse wohl für so manche für immer ein Rätsel bleiben, welche die im Geiste häkelnden Esoteriker zwar zum Schwärmen bringen, die Blinden aber blindblind sein lassen. Und das ist ebenso wenig mystisch, sondern leider Fakt.
So aber auch mein Erlebnis oben auf den Malvern Hills, dass nun alles andere als übersinnlich war. Verweist es doch auf den potenziellen Erlebnishorizont, den das Leben so bieten kann, ohne gleich zum psychiatrischen Fall zu werden. Und die meinen Horizont eklatant weitenden Erfahrungen, die mir bei vollem Bewusstsein zuteil wurden und sich praktisch in jede Zelle meines Körpers eingruben, haben, wenn ich heute zurückblicke, von da an mein Denken und Fühlen, mein Sein in der Welt grundlegend verändert und wirken noch heute immer wieder im Hier und Jetzt in mir nach.
So wenn ich beispielsweise Bachs Goldbergvariationen oder Olivier Messiaens Éclairs sur l’Au-Delà (Streiflichter über das Jenseits) höre, deren magische Klangwellen mich unversehens wieder in jene Sphären zurückversetzen, die mich den praktisch unvorstellbaren Dimensionen gegenüber mittlerweile nicht mehr ängstigen, sondern geradezu zu Sehnsuchtsorten für mich geworden sind, die mich leicht wie eine Feder fühlen lassen, hingegeben an eine namenlose Bewegung, die alles Subjektive von mir abstreift und jegliches Denken in mir zum Verstummen bringt – geborgen in einem sinnfreien Raum, der aus nichts als Schwingung besteht und wahrscheinlich nur in großer Musik ihren Ausdruck findet.
Dies alles hat mit religiös getriggerten Empfindungen nun wirklich nichts zu tun. Der nachgerade infantile Versuch, sich hinter all dem sinnlich erfahrbaren Geschehen die „Person eines großartig erhöhten Vaters“ (Freud) vorzustellen, war mir schon immer fremd. Zudem machen mir Organisationen, in denen sich Gleichgesinnte zusammentun wie in Kirchen, um sich für die rechte Sache einzusetzen, ein eher mulmiges Gefühl. So hat auch der organisierte Glaube mehr Unheil über die Welt gebracht, als den Menschen wirklich geholfen, wie gegenwärtig wieder einmal besonders drastisch zu beobachten ist.
Vom Übel in diesem Sinn erzählt Wilhelm Reich folgende Anekdote. Eines Tages kommt ein aufgeregter Mann zum Teufel in die Hölle. Die Menschen hätten die Wahrheit gefunden, warnt er ihn. Der Teufel erschrickt fürchterlich und verzieht sich. Dann aber kommt er entspannt zurück und sagt den Mann animierend: „Geh hoch und schau, dass sie sich organisieren!“
Gegen die „Sache“ des organisierten Kollektivs wirkt große Kunst nachgerade imprägnierend – zumindest auf mich. In ihr die immer wieder neuen Perspektiven und teilweise völlig widersprüchlichen Entwürfe des Menschseins zu studieren, mit denen visionäre Kunst in der Geschichte des Menschen stets andere und neue Aspekte seines Wesens betonte und beseelt versuchte, diesem in all seinen rätselhaften Dimensionen auf die Spur zu kommen, lassen mich grundsätzlich an Massenbewegungen zweifeln, die das Ei des Columbus zum Wohl der Menschheit gefunden zu haben glauben. „Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einen, wenn man hinabsieht“, so könnte man in Büchners Geist das vielschichtig schillernde Imago vom Menschen charakterisieren, von dem Kunst im Verlauf ihrer Geschichte trotz all ihrer Gegensätzlichkeit immer wieder erzählt.
Vor dem Hintergrund dieses historischen Vexierspiels der menschlichen Identität, die sich chamäleonartig durch die Zeiten dahinbewegt und wesentlich von diesen geprägt wird, scheint es aberwitzig zu glauben, das Ich sei eine stabile Größe. Selbst in einem einzigen Leben ist das nicht immer so. Auch meine Identität changiert zwischen den Valenzen und verändert sich mit den tief reichenden Erfahrungen, die ich mache. Die Malvern Hills sind dafür ein schlagendes Beispiel, denn seitdem bin ich ein anderer.
Und als ich Anfang 1980 während meines Medizinstudiums zum ersten Mal von der Neuronalen Plastizität hörte schlug es in mir ein wie eine Bombe. Das Gehirn hat die Fähigkeit sich selbst zu verändern, lautete die revolutionäre Botschaft, und verwies den Jahrhunderte lang verbreiteten Glauben, das Gehirn sei ab dem Erwachsenenalter nicht mehr formbar und zu keiner neuen neuronalen Verbindung mehr fähig, in die zwielichtigen Regionen des kruden wissenschaftlichen Irrtums. Mit einem Mal war mir klar geworden, dass ich die Möglichkeit hatte, mein Gehirn bewusst zu beeinflussen, statt mich von ihm beeindrucken zu lassen.
In der Folge begann ich, ihm eher zu misstrauen und es nassforsch herauszufordern. Denn jetzt weiß ich auch um die Effekte. Da ich schon lange Klavier spiele, ist das motorische Areal in meiner Hirnrinde, das mir die rasche Bewegung meiner mehr oder weniger geübten Hände ermöglicht, wesentlich größer als bei denjenigen, die nicht Klavier spielen.
Auch meiner sogenannten Identität stehe ich mittlerweile distanziert gegenüber. Ehrlich gesagt, fühle ich mich eher wie ein Instrument, auf dem mein Leben spielt. Und dies in allen denkbaren Variationen und Tonarten, manchmal in Moll und manchmal in Dur und manchmal sogar in Vierteltönen – so what! So gut ich es eben vermag, versuche ich, mich nicht mehr dagegen zu wehren. Denn durch die körperliche Erfahrung, die ich auf den Malvern Hills machte, haben sich meine Existenzängste wunderbarer Weise in Luft aufgelöst. So ist es mir möglich geworden, mich mehr und mehr den Bewegungen meines Lebens hinzugeben und die Dinge auf mich zukommen zu lassen, statt es zwanghaft zu planen oder gar karrieristisch zu forcieren. Es kommt wie es kommt. Und meine Neugierde auf Neues ist einfach zu groß – eine gradlinige Biografie interessiert mich nicht, dafür habe ich schon zu viele Berufe hinter mir. Und ebenso wenig mein Ich, solange es sich nur frei bewegen kann.
In den Kosmos hinein beispielsweise, der mich nach meinem Erlebnis auf den Malvern Hills nachvollziehbarer Weise nicht mehr losgelassen hat. Schließlich wollte ich mehr über ihn wissen, als ihn nur einmal gefühlt zu haben. So wurde die Kosmologie zu einem Gebiet, das mich brennend interessierte. Sowohl Johannes Kepler, der vom Kosmos spricht als sei er in ihn verliebt, als auch Giordano Bruno der den Kosmos geradezu umarmt, haben mir dabei den Weg gewiesen. Letzterer hat nämlich in seinem Hauptwerk, den Heroischen Leidenschaften, erstmal darauf hingewiesen, worauf es ankommt, wenn man sich mit dem Kosmos beschäftigen will. Auf die Leidenschaft nämlich, wie er hervorhob. Nur die Leidenschaft für die Dinge führe letztlich auch zur Erkenntnis. Ihr zugrunde läge die Ergriffenheit von den Dingen, die sich mit einem Mal aufdrängten und die Leidenschaft entfache. Leidenschaft und Hingabe, und Hingabe und Liebe, und Liebe und Erkenntnis, alles wirke zusammen.
Dabei kommt mir ein Naturwissenschaftler, dessen Name ich leider vergessen habe, in den Sinn, der das Phänomen der Schönheit in der Natur folgendermaßen beschrieb: Schön wäre die Natur dann, wenn sie in ihrem Anblick gleichzeitig auch die diesem zugrunde liegende natürliche Funktion zum Ausdruck brächte. In der Anschauung läge der Schlüssel zum Verstehen. Das hätte mit Religion nun nicht das Geringste zu tun.
Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
Hat auch Religion.
Wer jene beiden nicht besitzt,
Der habe Religion.
Möglicherweise ist es in diesem Zusammenhang kein Zufall, dass sich die Theorie, alles irdische Leben stamme letztlich von Meteoriten ab, die mit Vorstufen essentieller Aminosäuren auf die Erde herabregneten, die so unter irdischen Bedingungen nicht hätten synthetisiert werden können. Dann wären die kosmischen Geborgenheitsgefühle, die der Anblick des Sternenhimmels im Menschen provoziert, tatsächlich nichts anderes als evolutionsbedingte Ahnungen, ursprünglich aus nichts anderem bestanden zu haben, als aus Sternenstaub.
Kein Wunder also, dass ich mittlerweile gelernt habe, mehr auf meine Gefühle und meine innere Stimme zu bauen, als meinem Kopf zu trauen. Robert Schumann hat solch eine innere Stimme in seiner Humoreske für Klavier zu zwei Händen komponiert und diese als drittes System zwischen dem der rechten Hand oben und der linken unten notiert. Allerdings dürfen deren Noten nicht gespielt werden und bleiben folglich unhörbar. Schumann wollte „wohl nur die im oberen System verborgene Stimme deutlicher veranschaulichen“ merkt der Herausgeber Emil von Sauer an. Welch wunderbare Idee des Komponisten, das Wesen der inneren Stimme so zu veranschaulichen, als schwänge sie zwischen den Zeilen mit und offenbare sich nur dem, der sie auch wirklich hören wolle. So habe ich auch mittlerweile nicht selten den Eindruck, sie inmitten meiner Gedanken klingen zu hören, so als würden nicht diese sondern sie selbst laut und bewahrte mich vor der Illusion, mein Denken verdanke sich einzig dem Bewusstsein.
Allerdings ist Schumanns Humoreske alles andere als amüsant, sondern driftet immer wieder in Wirrungen und Untiefen ab. So eben, wie das Leben selbst, das damit allerdings Ängste provoziert, mit denen es umzugehen gilt. Ihnen auszuweichen oder sie zu verdrängen, führt nicht weit, werden sie so doch nur umso größer und vernichten die Lebensfreude, wenn’s übel kommt. Dann wird der Mensch zum das Leben hassenden Monster das gegenwärtig ja im Vormarsch zu sein scheint wie allenthalben zu beobachten ist.
Nein, nur der, der sich seinen Ängsten wirklich stellt und den Mut dazu hat, durch sie hindurchzugehen, hat die Chance, sie letztlich auch zu überwinden. Dies haben mich meine Erfahrungen auf den Malvern Hills gelehrt, als mich angesichts der Unendlichkeit abgründige Angst überfiel, die erst zu verfliegen begann, als ich ihr scheinbar völlig hilflos ausgeliefert war. Durch die Nacht zum Licht. Viele aber scheinen Angst vor der Angst zu haben und versuchen, sich besinnungslos abzulenken. Ein neues Zeitalter der Angst zieht herauf, dass uns schon seine hasserfüllte Fratze zeigt.
Sich einmal im Leben vollkommen eins mit der Natur zu fühlen und das besser früh als zu spät, ist jedem nur zu wünschen, provoziert ein solches Erlebnis doch ein ganz anderes Lebensgefühl, das der Körper nie mehr vergisst. Erlebnisse dieserart kann man nicht kaufen, weder durch einen Crashkurs für Aufmerksamkeitsmeditation, noch durch exklusive Reisen mitten in die wilde, unberührte Natur hinein. Da aber viele den unmittelbaren Kontakt zur Natur verloren haben, setzen sie hilflos aufs Surrogat und stellen sie somit zur Disposition. Diese Leute aber eilfertig daran zu erinnern, Teil derselben zu sein, muss auf taube Ohren stoßen, haben die doch das Gefühl für sie verloren – von wegen zurück zur Natur!
Zum Thema Lebensgefühl schildert David Foster Wallace eine den Kern des Problems treffende Szene. Zwei junge Fische schwimmen durchs Meer. Da kreuzt ein älterer Fisch deren Weg und fragt sie im Vorbeischwimmen: „Hey Jungs! Wie ist das Wasser heute?“ Die Jungs aber schwimmen weiter als hätten sie nicht gehört, bis einer der beiden sich plötzlich an den anderen wendet und ihn verwirrt fragt: „Was, zum Teufel ist Wasser?“
Die tief sinnliche Erfahrung der Unendlichkeit aber hat mich nicht abheben lassen, sondern sachte aufs Leben und meine Endlichkeit zurückgeworfen und mich wachsam für seinen Reichtum und seine Vielfalt werden lassen. Mich so gut ich kann seiner Bewegung hinzugeben, hat mein Dasein reicher gemacht und offenherziger dem Zufall gegenüber, der, wenn man es so betrachtet, vielleicht gar kein Zufall mehr ist, sondern etwas, das einem zugefallen ist. In jedem Fall aber ist es besser sich nicht zum Opfer der eigenen Willkür zu machen. Sondern sich stattdessen den Bewegungen des Lebendigen anzuschmiegen. Das macht wach und außerdem extrem kritisch jenen Strömungen gegenüber, die das Leben verachten und daraus auch noch Kapital schlagen.
Nach Heidegger ist der Mensch in „einem letzten Sinn ... so zufällig, dass die höchste Form der Existenz des Daseins sich nur zurückführen lässt auf ganz wenige und seltene Augenblick der Dauer des Daseins zwischen Leben und Tod, dass nur in ganz wenigen Augenblicken auf der Spitze seiner eigenen Möglichkeiten existiert, sonst aber inmitten seines Seienden sich bewegt.“
And Life flows on Within you And without you ...