Peter Mussbach
wurde 1949 in Schwabach in Mittelfranken geboren. Er studierte Gesang, Klavier und Dirigieren in München und Wien sowie Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte, Philosophie, Jura, Soziologie (Diplomarbeit „Über die Entstehung der Oper in Italien“) und Medizin (1984 Promotion „Zum gegenwärtigen Stand der Creutzfeld-Jakob Erkrankung“) und praktizierte u.a. in der Psychiatrie der LMU München.
1973 begann seine Karriere als Opern- und Schauspielregisseur mit Cornelius‘„Der Barbier von Bagdad“ in Augsburg; er inszenierte u. a. „Götterdämmerung“ in Frankfurt, einen Schönberg-Zyklus in Hamburg, „Parsifal“, „Aus einem Totenhaus“, „Stephen Climax“ und „Les Troyens“ in Brüssel. 1993 bei den Salzburger Festspielen Mozarts „Lucio Silla“, „The Rake’s Progress“, „Lulu“, „Doktor Faust“ , Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“. Für „Wozzeck“, „Lulu“, „Fidelio“, „Figaro“, „Don Giovanni“ sowie verschiedene Uraufführungen wie Manfred Trojahns „Enrico“, „Was Ihr Wollt“ und Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexiko“ schuf er ebenfalls die Bühnenbilder. Am Staatstheater Stuttgart schuf er Inszenierung und Ausstattung zu „Séraphin“, „König Roger“ und zuletzt Helmut Lachenmanns „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ im eigenen Bühnenbild. Als Filmregisseur war er 1993 mit „Kain ist Kain“ nach Edgar Varèses „Amériques“ und 1995 mit Fernsehadaptionen von „Wozzeck“ und „Séraphin“ tätig.
Von 1997 bis 2001 war Peter Mussbach Ordinarius für Regie und Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg und 2001/2002 Gastprofessor für Musiktheater-Regie in Hamburg.
Für Peter Ruzickas Oper „Celan“ (Semperoper Dresden 2001) schrieb er das Libretto. Peter Mussbach inszenierte am Théâtre du Châtelet Strauss‘ „Arabella“ in einer Koproduktion mit dem Royal Opera House. Im Jahr 2003 war er verantwortlich für die Uraufführung von Dusapins „Perelà, uomo di fumo“ an der Opéra Bastille in Paris. Beim Saito Kinen Festival Japan inszenierte er „Wozzeck“ von Alban Berg im Bühnenbild von Tadao Ando, 2005 „Billy Budd“ von Benjamin Britten an der Bayerischen Staatsoper, „Salome“ von Richard Strauss im eigenen Bühnenbild an der Sächsischen Staatsoper Dresden „Don Giovanni“ an der Mailänder Scala, Norma am Châtelet Paris und Neither von Feldmann im Teatro de Zarzuela, Madrid-Opera de Hoi. Zuletzt Bluthaus von Georg Friedrich Hass bei den Wiener Festwochen 2014.
Von 2002 bis Mai 2008 war Peter Mussbach Intendant und Künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden Berlin .
An der Lindenoper inszenierte er bereits Bergs „Lulu“ im eigenen Bühnenbild, Verdis „Macbeth“, Schrekers „Der ferne Klang“, Schostakowitschs „Nos“, Verdis „La traviata“, Schönbergs „Moses und Aron“, „Takemitsu – My Way of Life“, „Chief Joseph“ von Hans Zender, „Pascal Dusapins „Faustus, the Last Night“, „Phaedra“ von Hans Werner Henze 2007 in Koproduktion der Staatsoper mit dem Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles, den Wiener Festwochen, der Alten Oper Frankfurt und den Berliner Festspielen im Rahmen des musikfest berlin 07 an der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde.